Organisation des Instituts
Das Südtiroler Volksgruppen-Institut (SVI) ist eine gemeinnützige Einrichtung des Privatrechts.
Das Institut hat derzeit rund 70 Mitglieder. Der Großteil davon vertritt ein weites Spektrum wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Interessen und Meinungen in Südtirol. Dazu kommen auch Mitglieder von außerhalb Südtirols, welche die Zielsetzung des Instituts unterstützen. 1996 ist die Autonome Region Trentino-Südtirol (bis 2015), 1997 die Union Generela di Ladins dles Dolomites, der Dachverband der Dolomiten-Ladiner, und 2016 die Europäische Akademie Bozen (EURAC Research) dem Institut als Mitglied beigetreten. Damit wurde der Mitgliederkreis auch auf Körperschaften erweitert.
MITARBEITER
ORGANE
UNIV.-PROF. DR. CHRISTOPH PAN
Christoph Pan, geb. in Bozen/Südtirol (1938). Eidgenössische Matura (Obwalden/CH) 1957, Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Fribourg/CH und Innsbruck/A, Promotion (Fribourg) 1964, Habilitation in politischer Soziologie (Innsbruck) 1971, tit.ao.Univ.-Prof. 1980.
Lehre der Soziologie und spezieller Soziologien an der Universität Innsbruck (1971-2000) und an der Universität Salzburg (1974-1980).
Leiter des Südtiroler Volksgruppen-Instituts in Bozen/Südtirol (1961-2013). Grundlagenforschung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage Südtirols, Aufbau von Selbsthilfeeinrichtungen und Fortbildung von Führungskräften für Wirtschaft und Verwaltung. Beratung der Südtiroler Landesregierung zur Regionalentwicklung Südtirols, Aufbau des Instituts Sozialpartnerschaft und Koordinierung der Südtiroler Sozialpartner-Kommission (1979-1995).
Im Bemühen zur Leistung eines solidarischen Beitrags zur Lösung der nach der Wende in Europa manifest gewordenen Minderheitenfrage und im Bestreben, den diesbezüglichen Erfahrungsvorsprung Südtirols für andere Konfliktgebiete nutzbar zu machen, als Minderheitenexperte im Beratungseinsatz in über 30 Staaten Europas und bei zahlreichen Veranstaltungen der UNO, OSZE, des Europarats und Europaparlaments.
Diverse ehrenamtliche Aktivitäten im Aufbau des Sozial-, Bildungs- und Kulturbereichs in Südtirol im Übergang von der Ersten zur Zweiten Südtirolautonomie.
Mitwirkung bei internationalen NGOs: International Progress Organization (IPO) in Wien; Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen (FUEV), deren Präsident 1994-1996; Society for the Enhancement of National Communities in Europe (SENCE) in Zürich (Ehrenpräsident 2004).
Wissenschaftliche Schwerpunkte: Demokratie-, Konflikt- und Volksgruppenforschung, Ethnopolitik und Minderheitenschutz.
Zahlreiche Publikationen insbesondere aus ethnospezifischer Sicht zu regionalen und überregionalen Konflikten. Zusammen mit Felix Ermacora Hauptautor des Bozner Konventionsentwurfs für den Volksgruppenschutz in Europa. Gemeinsam mit Beate Sibylle Pfeil Autor des Handbuchs der europäischen Volksgruppen Bd.1 „Die Volksgruppen in Europa“ (2000) und Bd.2 „Minderheitenrechte in Europa“ (2002 und 20062) sowie Mitherausgeber von Bd.3 „Zur Entstehung des modernen Minderheitenschutzes in Europa“ (2006). Mitherausgeber der Ethnos-Schriftenreihe (1992-2006) und der Fachzeitschriften:
- Europa Ethnica, Wien /A (1996-2006)
- Altera, Târgu Mureş/ Marosvásárhely /Neumarkt am Mieresch, RO
- Europäisches Journal für Minderheitenfragen, Springerverlag Wien-New York (2008-2012), seit 2013 Verlag Österreich Wien, ab 2016 Berliner Wissenschaftsverlag.
Auszeichnungen/Ehrungen:
- Bethlen Gabor-Preis (1995)
- Minderheitenpreis der Republik Ungarn (1995)
- Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse der Republik Österreich (2004)
- Europäischer Karls-Preis SL (2004)
- Offizierskreuz des Verdienstordens der Republik Ungarn (2010)
- Ehrenzeichen des Landes Tirol (2015)
- Ehrenpräsident des Südtiroler Volksgruppen-Instituts (2015)
Luis Thomas Prader
Luis Thomas Prader, geb. 1937 in Brixen/Südtirol. Ausbildung zum Grundschullehrer und als solcher tätig an der deutschen Grundschule in Aldein/Südtirol von 1957 bis 1975. Ab 1976 Direktor in den Schulbezirken von Bruneck, Leifers und Auer/Südtirol. 1982 als Angehöriger der deutschen Schulen Südtirols in den Nationalen Schulrat am Unterrichtsministerium in Rom gewählt zusammen mit je einem eigenen Minderheitenvertreter aus Aosta und aus den slowenischen Schulen in Friaul.
Mitarbeit beim Europäischen Büro für weniger verbreitete Sprachen (EBLUL) und Vizepräsident des gesamtstaatlichen Minderheitenkomitees in Italien (CONFEMILI). 2002 Mitbegründer des „Einheitskomitees der historischen deutschen Sprachinseln in Italien“ und von Beginn an Sekretär dieser Arbeitsgemeinschaft. Kuratoriumsmitglied beim Internationalen Institut für Nationalitätenrecht und Regionalismus (INTEREG) München. Seit 2005 als Vertreter der deutschen Sprachinseln Mitglied im Vorstand des Südtiroler Volksgruppen-Instituts.
Veröffentlichungen und Vorträge zur Sprachinselthematik im In-und Ausland.
Auszeichnung: Verdienstkreuz des Landes Tirol um Verdienste für Schule und Sprachinselforschung
DR. IUR. BEATE SIBYLLE PFEIL
Beate Sibylle Pfeil, geb. 1967 in Stuttgart. Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Heidelberg, 1993 Erstes Juristisches Staatsexamen. 1995 Zweites Juristisches Staatsexamen in Freiburg i.Br. (Ass.iur., dh Befähigung zum Richteramt nach deutschem Recht). 2002 Promotion an der Universität Innsbruck mit einer Arbeit zum vergleichenden Minderheitenrecht in Europa.
Bis 2016 Mitarbeiterin, ab 2017 gelegentliche freie Mitarbeiterin des Südtiroler Volksgruppen-Instituts. Selbständige Minderheitenexpertin, Vertreterin Deutschlands im Sachverständigenausschuss des Europarates für die Europäische Charta der Regional- oder MinderheitensprachenEuroparat-Expertenkomitee für die Sprachencharta (Straßburg), stellv. Vorstandsvorsitzende des European Centre for Minority Issues (Flensburg). Seit 2018 Mitglied des Europarat-Expertenpools für Antidiskriminierung und Minderheitenschutz.
Seit 2004 Vorstandsmitglied der Society for the Enhancement of National Communities in Europe (SENCE) mit Sitz in Zürich und Kuratoriumsmitglied des Internationalen Instituts für Nationalitätenrecht und Regionalismus (INTEREG) in München.
Wissenschaftliche Schwerpunkte: Volksgruppen- bzw Minderheitenschutz auf der Ebene des Völker- und Europarechts sowie des Staats-, Verfassungs- und Verwaltungsrechts. Individuelle und kollektive Minderheitenrechte, Schutz von Minderheitensprachen, Minderheitenpolitik und Konfliktprävention. Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen, Vorträge in vielen Staaten Europas. Gemeinsam mit Christoph Pan Autorin des Handbuchs der europäischen Volksgruppen Bd 1 Die Volksgruppen in Europa (2000; 2. Auflage 2016 zusätzlich mit Paul Videsott) und von Bd 2 Minderheitenrechte in Europa (2002 und 2. Auflage 2006) sowie Mitherausgeberin von Bd 3 Zur Entstehung des modernen Minderheitenschutzes in Europa (2006).
Von 2002 bis 2007 Schriftleiterin von Europa Ethnica (Braumüller Verlag Wien). Mitbegründerin, 2008 bis 2016 Schriftleiterin und seit 2019 Mitherausgeberin des Europäischen Journals für Minderheitenfragen EJM.
UNIV.-PROF. DR. PAUL VIDESOTT
Paul Videsott, geb. 1971 in Bruneck/Südtirol, Angehöriger der ladinischen Minderheit. Studium der Romanistik und der Politikwissenschaft in Innsbruck und Eichstätt. 1999 Promotion und 2004 Habilitation in Romanischer Philologie an der Universität Innsbruck. Assistent und Lehrbeauftragter an den Universitäten Trient, München und Salzburg. Seit 2006 Professor für Romanische Philologie/Ladinistik an der Freien Universität Bozen. Schrödinger-Stipendiat an der École Nationale des Chartes in Paris (2005-2006), Gastprofessor am Forschungszentrum Analyse et Traitement Informatique de la Langue Française (ATILF)/Université de Lorraine in Nancy (2012), Forschungssemester am Département des littératures de langue française/Université de Montréal, Kanada (2013).
Seit Oktober 2013 wissenschaftlicher Leiter des Südtiroler Volksgruppen-Instituts. Herausgeber der Reihe Scripta Ladina Brixinensia, geschäftsführender Herausgeber des Europäisches Journal für Minderheitenfragen und Mitherausgeber der Revue de Linguistique Romane (ausführlicher Lebenslauf auf der Homepage der Freien Universität Bozen).
Dr. Davide Zaffi
Davide Zaffi, geb. in Ravenna. Studium der Politikwissenschaft (Universität Urbino) und der Fremdsprachen (Universität Venedig). Absolvent des post-universitären Lehrgangs für Geschichtsunterricht an der Central European University (Budapest). Stipendiat des Budapester Európa Intézet und anschließend des Trentiner Deutsch-Italienischen Geschichtsinstituts.
Ab 1994 tätig bei der Abteilung für internationale Beziehungen der Autonomen Region Trentino-Südtirol. Von 1996 bis 2002 Vorsitzender der Arbeitsgruppe Minderheiten der Arbeitsgemeinschaft Alpen Adria. Von 1999 bis 2012 Mitarbeiter als Experte (esperto della materia) des Lehrstuhls für Osteuropäische Geschichte an der Universität Venedig.
Wissenschaftliche Schwerpunkte: Geschichte Mittel- und Osteuropas; Minderheitenfrage; inter-ethnische Beziehungen.
Autor bzw. Herausgeber von Publikationen in verschiedenen Sprachen mit Bezug auf die genannten Themenkreise.
Das Institut wird von einem mindestens fünfköpfigen Vorstand geleitet, der von der Generalversammlung für jeweils drei Jahre gewählt wird. Der Vorstand wählt unter sich den Präsidenten/die Präsidentin und den Vizepräsidenten/die Vizepräsidentin.
Präsident: Dr. Klaus Kemenater
Direktor der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) i.R.
Vizepräsident: Georg Pardeller
Von 1992 bis 2009 Vorsitzender des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB)
Von 2003 bis 2013 Abgeordneter zum Südtiroler Landtag
Mitglied: Dr. Hans Egger
Abteilungsleiter i.R. des Sanitätsdienstes
Mitglied: Dr. Walter Cristofoletti
Schulinspektor in Ruhestand
Mitglied: Iaco Rigo
Chefredakteur der ladinischen Wochenzeitung "La Usc di Ladins"
Priska Auer
Sekretärin des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB)
Ulrike Federspiel
Lehrerin
Univ.-Prof. Dr. Paul Videsott
Professor für Romanische Philologie/Ladinistik, Ladinische Abteilung der Freien Universität Bozen
Von 1961 bis 2013: Univ.-Prof. Dr. Christoph Pan
Veronika Lunger